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Der Sch​ö​ne und der Beat

by Pay No Attention

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1.
Delirium 01:57
Ich kann es nicht mehr hören, nein ich bin nicht taub, ich bin es nur so Leid, die Unerträglichkeit der Leichtigkeit, ich halte es nicht aus. Alles ist so wichtig oder witzig oder vollkommen logisch in sich schlüssig - lasst mich hier raus. Wider besseres Wissen. Jeder will es besser wissen, macht sich vor er hätte was zu sagen wie Bekennerschriften. Unverbesserliche zelebrieren das Lächerliche, hoffen auf den Butterfly-Effekt - was für Kellerkinder. Ich kann es nicht mehr sehen, nein ich bin nicht blind, wir scrollen uns zu Tode, jeden Tag ne neue Mode, die bei Null beginnt. Was für ein Zeitgeist offenbart sich in den Timelines? Einer, der zeigt, wie ignorant wir sind, ganz bestimmt. Die Würde ging verloren, nein nicht durch ein Wort, sondern durch das Schweigen über das, was man nicht ausspricht wie millionenfachen Mord. Aber nachher weiß es jeder besser und alle klicken auf die Checkbox in der Petition, die auf die Totenwache folgt. Ich denke mir zuviel, nein ich bin nicht schlau, ich denke nur diffus, nicht groß genug, zu kompliziert und ungenau - genau. Keiner will es wirklich wissen, bleibt bei seinen Kinkerlitzchen, unwichtige Bindeglieder, ein Viertel vom Big Picture. Alle denken, dass sie etwas meinen oder Weichen stellen oder dass sie hart wären, doch sie sind voller weicher Stellen. Und sie denken, dass sie Zeichen setzen, doch sie setzen nicht mal Satzzeichen in ihren eigenen Sätzen. Seid meine Gäste, ja ich bin zu nett, ich habe eine Schwäche für die Harmonie, wenn was nicht stimmt, fühle ich mich schlecht. Als ob ich brech wie von Benzingeruch und Serpentinen, im Magen warme Milch mit Honig von Killerbienen. Ich vergesse viel zu viel, nein ich bin nicht alt, mein Kopf ist nur so voll von all dem Schmarrn, den man erzählt, das meiste davon falsch. Und anscheinend nimmt das kein Ende wie Gewalt, ich brauch ne Pause, schließ das Fenster. Mir fehlen die Worte, nein, ich bin nicht stumm.
2.
Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. [Omega Takeshi: Hör den Beat auf Repeat.] Es ist noch gar nicht so lang her, da wär ich fast gestorben, die Erde hat gebebt, doch ich hab überlebt. Nach allen Sorgen dieser Tage hab ich mir geschworen, dass ich innehalte und mal gründlich überleg. Doch es gibt kein Innehalten in der Tretmühle, Wiener Walzer, es bleibt nichts übrig für Gefühle. Es zieht mich immer weiter - Wasser in der Spüle. Ein zu starker Sog, frag mich bitte nicht mehr wie es geht. Momente würden bleiben, hört man ununterbrochen, es gibt keinen Moment, der bleibt in 80 Stundenwochen. Egal ob man ne Zukunft hat, man hat Zukunftsangst, selbst unbescholten, man wirft uns was vor - Hundeknochen. Und ich verhalte mich hungrig wie Tarrare, selbst wenn ich satt bin seit Langem das ist das Fatale. Andi und ich wären seit Jahren in der Hitparade wäre es leicht, einfach zu sein und einfach zu sein. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. [Omega Takeshi: Hör den Beat auf Repeat.] Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. [Omega Takeshi: Hör den Beat auf Repeat.] Es ist verschwommen, nicht exakt, keine Wissenschaft, ich hätt's sonst rausbekommen wie gehabt - yeah, Klick gemacht. Die Chancen sind vertan, ich bin erstarrt, ich hab keine Erkenntnisse gehabt wie Pilgerfahrt oder Lichter in der Nacht. Ich war an einem Wendepunkt, doch dem Ende zu war viel zuviel zu tun für Veränderung. Es ist derselbe Trott, derselbe Zug, ich bin nicht gesprungen, nicht nur wenn ich schlafe gehen Gespenster um. Denn immer wenn ich freier atme, stellt sich eine Frage, ob ich es mir mit dem schweren Leben nicht zu einfach mache. Ich werf nie hin, ich bring das Ding zu Ende. Wer ich bin? Ich bin der, der sich im Kreis dreht, Teufelsbraten. Mein Weg ist steinig und steil, und wenn ich oben bin, reicht es nicht oben zu sein. So steig ich ab vielleicht bald um am Boden zu bleiben, Simple Man, Grouch, yeah Bohnen und Reis. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. [Omega Takeshi: Hör den Beat auf Repeat.] Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. Ich hör den Beat auf Repeat. [Omega Takeshi: Hör den Beat auf Repeat.]
3.
Sodbrenner 03:03
Zum Beispiel könnte ich behaupten, dass mir alles auf die Nerven geht ohne einen Lösungsweg aufzuzeigen. Und ich könnte schlichtweg alles schlecht finden ohne Grund, doch das wäre nicht mein Stil. Ich könnte ständig kritisieren, so mir nichts Dir nichts imitieren und nur das tun, was andere mir vorgeben. So würd ich ausgetretenen Pfaden folgen, meinen eigenen Weg nicht gehen und hätte kein Ziel. Oder ich könnte auch ein Leben führen mit Allüren und allem was dazugehört, ein Ignorant eben. Aber ich finde, dass das nicht mehr zeitgemäß ist, wir sind erwachsen, und Realität ist kein Spiel. Und jetzt werft mir gerne vor, dass ich ein Spielverderber bin, und dieses abstrakte Ding, das man Leben nennt, zu ernst nehme. Doch ich meine, dass wir auch ein paar Pflichten haben, keine Angst, ich verlang nicht zu viel. Wenn in uns drin das Feuer auch erlischt und die Gewohnheit uns auffrisst und man alles schon längst kennt. Dann wird es Zeit, dass man lernt und vergisst und man die Leere wieder füllt und es brennt, und es brennt. (2x) Zum Beispiel könntest Du auf globalrichlist.com gehen, und so sehen wie es objektiv um Dich steht. Ich wage zu behaupten, Du bist unter den reichsten 10% dieser Welt - egal wie arm Du Dich fühlst. Du könntest Schuldgefühle haben oder nicht, was nicht so wichtig wäre, sondern dass Du etwas tust. Du könntest fairer handeln so wie fairer Handel, und Menschen würden fair behandelt, klingt doch gar nicht so skurril. Und Du könntest auch ein bisschen weniger mit dem Zeigefinger zeigen und Dir allenfalls damit an die Stirn tippen. Und dann Lösungen nennen statt Probleme, Dein Smartphone smart nutzen. Mach doch mal mobil. Und jetzt werft mir gerne vor, ich wär ein Weltverbesserer, das bin ich garantiert nicht, doch wir alle sollten welche sein. Also gehen wir nochmal auf globalrichlist.com und tun das, was unser Verstand uns empfiehlt. Wenn in uns drin das Feuer auch erlischt und die Gewohnheit uns auffrisst und man alles schon längst kennt. Dann wird es Zeit, dass man lernt und vergisst und man die Leere wieder füllt und es brennt, und es brennt. (4x)
4.
Ich habe ganz spezielle Theorien, damit die Kritiker nicht schreien, hat azabeats die Melodien. Ich glaube, dass Langweile Luxus ist, und darum die Zeit am besten ist, die sich endlos zieht. Wenn Du meinen Blutdruck misst, weiß Du von was ich rede, doch ich gehe aus Prinzip nicht unter. Archimedes. Macht Euch Notizen für Eure Rap-Fachgespräche, dass dies ein unverschämt gut getarntes U-Boot ist. Ich sage, dass der Mensch so nett wie klug ist, und die Antwort bloß eine Frage der Erziehung ist. Und der Einstellung zum Leben und dem ganzen Rest. Was macht eigentlich das Universum ohne Douglas Adams jetzt? Ich glaube, das Pu der Bär ein Philosoph war, so ungefähr der Größte außer Karl Popper. Aza, Misanthrop, alles brennt lichterloh, zumindest in meiner Vorstellung ist es so. Wahre Freundschaft entsteht nur wenn man jung ist und dann zusammen altert und lacht über den Unsinn. Ich fürchte, dass das Leben uns ganz allmählich umbringt und der allerletzte Schrei am Ende nichts sagt - Stummfilm. Ich glaube das Problem sind verschwendete Gehirnzellen, die sich niemals regenerieren können. Denn es gibt im Endeffekt immer was zu tun, Ablenkung, Touchscreens und etwas Feuerwerk ab und zu. Wir bekommen Kinder, weil wir wieder welche sein wollen, bevor man nachdenkt, kümmert sich jeder um sein Zeug. Die große Faulheit führt zu Workarounds und Patchwork, so schnell wie etwas kommt, so schnell wird es zerstört. Ein anderes Leben ist wie ein Reiseerlebnis, keiner versteht es, denn ist halt nicht das eigene, eben. Stell Dir vor, in diesem Text stimmt einfach jedes Wort, widerleg mich, das geht nicht. Das geht ins Ohr.
5.
Es ist wie ein endloser Traum ohne Schlaf, keine Ruhe, keine Pause, nur ein permanentes Aufstehen. Ich versuche es zu stoppen, doch ich glaube, dass mir bald die Puste ausgeht, zu viele Kerzen auf dem Kuchen. Selbst wer mich kennt findet mich fremd wie ich mich selbst, da ich mich selber nicht mehr kenn. Ich rede mehr als je zuvor in vielen Sprachen, doch nicht der Rede wert, es gibt wie erwartet nichts zu sagen. Ich bin der Herr meines Systems, doch Systeme müssen untergehen, das ist systematisch. Dieses Mal ist alles anders irgendwie, selbst wenn ich nicht mehr viel fühl, hab ich das im Gefühl. Und daher schluck ich nicht mehr runter sondern spuck es aus, kein Blog, kein Facebook, kein Bock, einfach dieses Lied. Interpretier nicht, es ist nicht schwierig zu verstehen, es ist tierisch unbequem, Arche Noah. Wir wollen nicht untergehen und unsere Seelen unbesehen verkaufen, an den Pöbel, diesen unverschämten Haufen Elend. Doch vor lauter Geld, das regnet, übersehen wir, dass es in in den Augen des Betrachters liegt wie man etwas sieht. Ich seh es so, wir werden brennen - Inferno. Kurz oder lang, alles Werden ist ein Untergang. Fürchte ich den Tod oder ist er eine Illusion? Davon hängt mein Leben ab. Ich bin alt genug.
6.
Wenn man sagt, dass etwas unbeschreiblich ist, liegt das oft daran, dass es nicht zu beschreiben ist. Mir fehlen die Worte. Kreuzworträtsel. Ich bin schon zu alt um enttäuscht zu werden. Euch zu Ehren erkläre ich mich und erkläre ich Euch was nicht so leicht zu erklären ist. Es ist das Gefühl zu sein, nicht nicht zu sein, das Bewusstsein bewusst ich zu sein. Für den Bruchteil einer Schrecksekunde Perfektion zu verkörpern und nicht bloß zu versuchen. Alle Sinne beisammen zu haben, die Dinge verstanden zu haben, zufrieden zu singen denn alles fügt sich zusammen. Überwältigt, nicht mehr ständig unterliegen, der Erdrutschsieg nach wertlosen Unentschieden. Es ist kaum greifbar wie ganz feine Unterschiede. Man ist platt, und das Blatt bleibt unbeschrieben. Es ist unbeschreiblich wenn Du es siehst, so unbeschreiblich wie etwas, dass es noch gar nicht gibt. So wie der Kampf zwischen Dunkelheit und Tageslicht, während Du der einzige Mensch am Rand eines Kraters bist. Und auf einmal stürzt Dein Glück Dich ins Bodenlose, glücklich mit nem Seelenverwandten als Copiloten. Du musst Worte nicht suchen, Du lässt die Worte sprudeln, alles ergibt sich, es gibt nichts zu betonen. Es ist zu schön um wahr zu sein, drum ist es gelogen. Verstummende Idioten, jeder Kummer ist verflogen. Alles folgt der Logik, die allem innewohnt, Du lässt den Dingen ihren Lauf, unendlicher Flow. Es geht nicht drum Melancholie zu überwinden, man muss sie wiederfinden und für immer an sich binden. So ungefähr wird das Unbeschreibliche beschrieben, doch wenn ich sag, dass das nicht reicht ist das leicht untertrieben.
7.
Sie ist gefährlich, lästig und erbärmlich, jeder tut als gäbe es sie nicht, doch er trifft sie täglich. Sie ist der Grund, warum Erinnerung verzerrt ist, warum man erst die Dinge schrecklich findet, dann verherrlicht. Politiker haben sie, Archive haben sie nie, sie ist der einzige Zeuge, doch wir fragen sie nie. Sie tötet Gehirnzellen, die Tage sind hin, es bleiben nur Bruchstücke von Tönen und Farben im Sinn. Sie braucht kein Denkmal, unvergesslich für alle Zeiten, die Opfer kennt man aus Film, Fernsehen und Altersheimen. Freund oder Feind unserer Vergangenheiten, je nachdem ob man man will, dass Memoiren erhalten bleiben. Denn der Weg ohne sie ist meistens beschwerlich, ein Leben mit ihr nicht ehrlich… Ehrlich. Sie ist kein Geschenk auch wenn sie überall präsent ist. Könnte sein, dass ich sie kenn, wäre ich nicht so vergesslich. Sie ist vergeblich, manchen unerträglich, sie wollen nicht, dass es sie gibt, doch ohne sie geht's nicht. Sie ist der Grund, warum Erinnerung verdrängt wird, Zyniker sehen sich bestätigt: Sie ist nötig. Politiker machen sie, wobei sie oft langsam sind, und manchmal sind sie zu schnell - der Haß beginnt. Sie tötet gern zweimal, ohne dass sie es will, es bleiben nur Fundstücke im geschichtlichen Müll. Betroffene sollen offen auf den Racheakt verzichten, die Täter kennt man aus Film, Fernsehen und Gerichtssälen. Die einen können entspannen, während die anderen sich quälen, wieviel Zeit muss vergehen bis es wieder geht? Denn der Weg ohne sie ist meistens unmöglich, der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob wer gehängt wird. Sie ist nicht selbstverständlich, sie ist zerbrechlich, könnte sein, dass Du sie brauchst, ich hoffe, sie erkennt Dich.
8.
Hundeleiden 02:56
Ich zeig's allen, doch kein anderer sieht es als ich, mein Selbst und dieser Schatten im Spiegel. Ich sehe keine andersartige Alternative als im Feuer verbrennen oder im Wasser ertrinken. Ich darf nicht in den Himmel wie Peter Green, das ist Rap, der Dich hart trifft wie ein Liebeslied. Ich bin ein Mann von Welt, die Welt dreht sich so schnell. Wer erinnert sich, wenn ich mein Bett frisch überzieh? Ich kann machen was ich will, ich fall nicht auf, wäre München L.A., ich lief Amok wie Falling Down. Ich will Aufsehen erregen aka hoch hinaus, doch selbst wenn, am Ende bleibt nichts. Hohle Faust. So sieht's aus. Ignoranten spielen Vogel Strauß, und sie geben für nichts außer für sich die Kohle aus. Ich frage ob das gerecht ist, verehrtes hohes Haus. Wer hat den längsten Atem und bläst den Ofen aus? Menschen leiden wegen vielem ob mit Körper oder Geist, Gebrechen und Gedanken, beide sind vogelfrei. Ich hab und mache mir zu viele, das ist mit ein Grund, dass ich viel darüber schreibe und ich leide wie ein Hund. Ich spiele nicht, darauf könnt Ihr wetten, jeder möchte einen Siegertyp, ich möchte mich verstecken. Manchmal greif ich nach den Sternen und verlier’ das Interesse, denn auch Sterne gehen einmal aus - Lichterketten. Viele Menschen seh ich einmal und nie wieder, nicht mehr als ein Handschlag, ansonsten unberührbar. Das macht mich traurig doch es ist auch unverzichtbar, denn genau das gibt mir die Kraft wieder. Aus solchem Schmerz kommt Freude her, immer wenn ich denke, ich habe keine Freunde mehr. Ich will nicht, dass die Dinge ohne Sinn sind, und der Sinn fehlt heute sehr. Darum denk ich mir die Welt bedeutender. Doch wenn das alles was bedeuten soll, dann kann das heißen, dass es Widersprüche geben kann - Ungleichheitszeichen. Die meisten warten Ihr Leben lang auf ein Zeichen, aber ich warte nicht mehr, ich leide bescheiden. Menschen leiden wegen vielem ob mit Körper oder Geist, Gebrechen und Gedanken, beide sind vogelfrei. Ich hab und mache mir zu viele, das ist mit ein Grund, dass ich viel darüber schreibe und ich leide wie ein Hund.
9.
Alles muss raus, wir können nicht anders, Schlussverkauf. Die Völker wandern, doch wir harren aus, auf unserer Couch. Etwas zieht uns runter, etwa die Dekadenz? Die Mehrheit würd es eher Schwerkraft nennen - Vogel Strauß. Denn wir können alles, nur nicht aus unserer Haut, fühl Dich ewig schuldig oder denk Dir etwas Dummes aus. In letzter Konsequenz ist es wie bei diesem Mönch: Nur wer sich selbst verbrennt ist konsequent. Wieviel man auch verschenkt, man nimmt den anderen etwas weg, indem man atmet oder isst oder sich wäscht, yeah, so sieht's aus. Ich hab's gesehen, war vor Ort, kein Pauschalurlaub, kein Public Viewing, kein Youtubing, ich hab richtig zugeschaut. Ihr denkt Ihr werft Ballast ab, doch aufgrund der Flughöhe, tötet Ihr die auf dem Grund stehen mit dem Sandsack. Mehrere Vergleiche, doch am Ende nur ein Urteil: Dass Ihr Schuld seid. Das ist der schwärzeste Black Friday: Alles muss raus. Eines ist klar: Wir werden alt, jeden Tag, ich bin nicht bei Miami Vice, doch das weiß ich auf jeden Fall. Wir heben ab vom Boden der Tatsachen, denn er ist vermint. Zwischen Wahnsinn und Genie - aha - schmaler Grat. Verschiedene Lebensentwürfe werden Verschiedenes im Leben bewirken, so stand und steht es geschrieben und so war es gang und gäbe im Krieg und im Frieden, man kann es gern interpretieren, doch es steht fest - à la Carte. Vollkommen sicher ist, dass nichts vollkommen sicher ist, doch ohne Zweifel gibt es Unterschiede ohne Gleichen, ich hab da etwas vorbereitet. Fleischfresser sind wie weiße Schimmelreiter, essen tote Leichen. En garde. In aller Deutlichkeit: Fernseher aus dem Fenster, Avantgarde, meine Freundlichkeit, Heuchlerei statt Interessen, Kapital verteidigt durch statistische Häufigkeit, falscher Glaube, alte Mauern, arme Frauen, Mensch. Alles muss raus.
10.
Ich dreh mich im Grab um, es ist kaum noch erträglich: Ethik und Irrsinn stehen in keinem Verhältnis. Keinem sagt irgendwann irgendwas, man unterhält sich mit anderen Avataren über Status und Handys. Und über all dem schwebt die Esoterik, damit alle so tun können, als ob alles geklärt ist. Niemand ist zu sich selbst und anderen so ehrlich, dass er Farbe bekennt und die Sache beim Namen nennt. Wir stehen kurz vor dem Kollaps, die Organe versagen, wir teilen nur Gewalten, und auch die nur verhalten. Da Gewalt das Mittel ist und wir auf Mittelfrist planen, müssen wir auf lange Sicht auf unser Ende nicht warten. Es hat bereits angefangen, wir stammeln Zitate wie wir langsam verschwinden wie an den Polen die Kappen. Es polarisiert nur was globalisiert, und wir stehen brav daneben wie Ministranten. Es stand schon bei Plautus und später bei Hobbes der Ausspruch: Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Bisher behielten sie Recht, es half noch kein Gott, und deshalb starb Jesus Christus auch seinen Scheintod. Vielen heulen mit den Wölfen in der Nacht beim Mond, und sie tanzen und zappeln zum Klang des iPods. Sie missgönnen ihrem Nächsten nicht nur jedes Kleinod, sondern sie gönnen ihm weder Weißbrot noch Reiskorn, Es bildet sich Kalzium in meinen modrigen Knochen, und jene werden mit Sehnen und mit Fleisch überzogen. Gelenke und Adern werden miteinander verknotet, und darüber wird Haut in vielen Schichten geschoben. Blut fließt wieder ins Herz und die Glieder, durch den Körper in Gefäße, der Puls wird spürbar. Ein Kribbeln durchdringt dann die Zehen und die Finger, die sich zur Faust ballen, keiner soll mich mehr aufhalten. Ich zerschlage den Sargdeckel, wühl mich durch Dreck, bis mein Arm den Erdboden von unten durchschlägt. Das Licht blendet mich, der erste Atemzug brennt, doch wichtiger als tausend Schmerzen: Ich bin zurück auf der Erde. Ich bin reinkarniert, von den Toten erweckt, um die Fehler zu richten und um Mores zu lehren. Ein paar Jahre mehr würden die Erde zerstören, lasst uns umdenken und umgehend umkehren.

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Eins zum anderen, wie’s halt so läuft: Misanthrop plante ein EP-Release, azabeats schraubte an gröberen Beats, beide gaben mit ihren Tracks voreinander an – und stellten daraufhin fest, dass die jeweiligen Arbeiten Hölle korrespondierten. Jetzt also gibt’s Misanthrops Raps auf azabeats, und das Ganze nennt sich Pay No Attention. "Der Schöne und der Beat" ist nach der EP "Gedankensplatter" das erste (und nicht das letzte) gemeinsame Album.

credits

released October 8, 2017

Beats: azabeats
Raps & Cuts: Misanthrop
Master: Dominic Kolb

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